29.02.2024 | Statistisches Bundesamt

Grunderwerbsteuer eingebrochen

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Die Zurückhaltung beim Kauf von Grundstücken und Immobilien hat die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer einbrechen lassen. Die Einnahmen fielen auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren.

Im 1. Halbjahr 2023 nahmen die Bundesländer rund 6,3 Milliarden Euro aus der Grunderwerbsteuer ein. Das war ein Minus von 33,5 Prozent gegenüber dem Höchststand von knapp 9,5 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2022, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Zugleich fielen die Einnahmen auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren: Weniger brachte die Grunderwerbsteuer letztmals im 2. Halbjahr 2016 ein – mit damals gut 6,2 Milliarden Euro.

Die Grunderwerbsteuer fällt beim Kauf einer Immobilie oder eines Grundstücks an. Die Höhe der daraus resultierenden Einnahmen hängt von drei Faktoren ab: Von der Höhe des jeweiligen Steuersatzes in den einzelnen Bundesländern, von der Anzahl der Verkäufe sowie von der Höhe des jeweiligen Kaufpreises. Da die Grunderwerbsteuer eine Ländersteuer ist, bestimmen die Bundesländer die Höhe des jeweiligen Steuersatzes selbst. Dieser lag 2023 zwischen 3,5 Prozent des Kaufpreises in Bayern und 6,5 Prozent in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Ein Faktor für die Höhe der Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer ist die Höhe des jeweiligen Kaufpreises. Die Preise für Wohnungen und Häuser insgesamt sind im 1. Halbjahr 2023 um 8,2 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 gesunken. Dieser Trend setzte sich nach vorläufigen Ergebnissen auch im 3. Quartal 2023 fort. Wesentlicher Grund für den Rückgang der Kaufpreise sei eine gesunkene Nachfrage durch gestiegene Finanzierungskosten, so das Statistische Bundesamt.

(Destatis / STB Web)